Das Gift des Agrobusinesses

Schädlingsbekämpfungsmittel kontaminieren Lebensmittel und die Umwelt

Übersetzung aus „Letraviva¹, 11. April 2011“, anlässlich der „Campanha Permanente contra o Uso dos Agrotóxicos e pela Vida“ (ständige Kampagne gegen Pestizide & Düngemittel und für das Leben)
von Manuel Graf

Die Vereinigung des Finanzkapitals mit dem traditionellen Großgrundbesitz brachte das sogenannte „moderne“ Agrobusiness hervor. Diese Logik der Ausbeutung der Erde – gekennzeichnet durch riesige Anbauflächen, Monokulturen, hauptsächlich exportorientierte Getreideproduktion, Mechanisierung und damit Abbau der Arbeitsplätze und Niedriglöhnen – erfordert zudem einen giftigen Inhaltsstoff. Weiterlesen

Agrarreform als Sozialpolitik

Kommentar von Benjamin Bunk, erschienen In: Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika (ila), Nr. 339, S. 18-21.

Lula ist 2002 mit dem Versprechen angetreten, die Agrarreform in Brasilien umzusetzen. Ein Präsident, der mit der Movimento dos Sem Terra (MST) verhandelt und deren Mütze öffentlich trägt: Das schürt Erwartungen!

Gleich zu Beginn der Amtszeit wurde ein nationaler „Plan zur Umsetzung der Agrarreform“ verabschiedet mit der konkreten Vorgabe, 540 000 Familien neu anzusiedelnden und einen Großteil der nicht geregelten Besitzrechte von Ribeirinhos (Flussanrainern) und Quilombolas (BewohnerInnen der quilombos, der  ehemaligen Siedlungen entlaufener SklavInnen) zu legalisieren. Doch diese Vereinbarung wurde nur zu einem Drittel erfüllt und nach deren Auslaufen 2007 nicht weiter verlängert. Auch das Vorgehen gegen „sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen“ wurde verschärft und intensiviert sowie der Versuch gestartet, über Bundesbehörden Einfluss auf die faktische Straflosigkeit in einigen Bundesländern auszuüben. Auch diese Maßnahmen waren nur bedingt erfolgreich, wie die aktuellen Zahlen der Kommission der Landpastoral (CPT) zu Landkonflikten zeigen. Weiterlesen

Wir müssen die Städte überzeugen: Interview

mit Maria Salete Campigotto von MST Brasilien

(Erschienen in ILA, 339, Oktober 2010)

Seit der ersten Landbesetzung auf der Fazenda Anoni ist Salete in der Landlosenbewegung als Lehrerin aktiv. Sie war lange in der Landeskoordination von Rio Grande do Sul tätig und leitet heute eine ihrer Berufsschulen. Im September war sie zu Besuch in Deutschland anlässlich der 30jährigen Feierlichkeiten des Right Livelyhood Awards (Alternativer Nobelpreis) in Bonn. Im Gespräch schildert sie ihre persönliche Sicht auf 26 Jahre Landlosenbewegung, analysiert die Regierungszeit Lulas hinsichtlich der Agrarreform und gibt Einblick in die aktuellen Ideen und Debatten in der Landlosenbewegung. Weiterlesen

Polizei terrorisiert Aktivisten

der Landlosenbewegung MST um das Unternehmen Cutrale zu verteidigen

Polizeiliche Such- und Festnahmeaktion von Aktivisten der MST, die illegal angeeignetes Land des transnationalen Konzerns besetzten, traumatisiert deren Familienangehörige

von Eduardo Sales de Lima, aus Borebi, S.P. zugesandt ( veröffentlicht in „Brasil de Fato“, 19.2.2010)

(Übersetzung: Christiane Trümper Portella)

„Wirst du wohl aufstehen, du Nichtsnutz? Was, Sie nehmen Drogen?“ Es war um 5 Uhr morgens, als die Tür aus Zeltplane und Holz von Gentil Alves, 78 Jahre, von vier Männern herausgerissen wurde. Allein in seiner Hütte sah er, wie die Kleidung seiner Familie auf den Boden und durchgewühlt  wurde. Weiterlesen