Der Flächenstaat Brasilien ist geprägt durch eine extrem ungleiche Landverteilung. In Brasilien besitzen etwa 10 % der Bevölkerung rund 80 % des Landes. Diese Situation ist sowohl Folge historischer Entwicklungen in Brasilien als auch eine Folge der Globalisierung der Weltwirtschaft. Insbesondere in den letzten 50 Jahren hat sich das Verhältnis von Landbevölkerung und Stadtbevölkerung in Brasilien praktisch ins Gegenteil verkehrt. Heute leben aufgrund dieser „Landflucht“ 85% der brasilianischen Bevölkerung in Städten. Die Folge sind gewaltsame Konflikte auf dem Land und massive soziale Konflikte in den Städten. Die Agrarpolitik und insbesondere der Wirtschafts-, und Exportpolitik der letzten Jahre in Brasilien hat diese Entwicklung gefördert.
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KOPENHAGEN WAAGEN
Die Kunstaktion für Gerechtigkeit im Klimawandel als Signal von Leipzig nach Kopenhagen mit Hermann Josef Hack, den Freunden der Landlosenbewegung und Leipziger Initiativen war ein voller Erfolg. (inkl. Bildergalerie) Weiterlesen
Videos Kopenhagen Waagen
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Kopenhagen Waagen eine politische Klima-Kunst-Aktion
Wo: Burgplatz, Leipzig
Wann: 12. Dezember 2009, 14 bis 15 Uhr
Wer: Wir, Ihr, Alle
Was gibt’s zu tun: Mit einer Wasserwaage Da-Sein!
Warum: Lasst uns gemeinsam ein Signal an Kopenhagen senden, endlich eine Welt im ökologischen und sozialen Gleichgewicht zu wagen. Weiterlesen
Programm
Das Treffen der Amigos e Amigas do MST da Europa findet dieses Jahr zusammen mit der Tagung der jährlichen Tagung des Runden Tisches Brasilien von 9. bis 13. Dezember in Leipzig statt.
Zunächst werden sich die Amigas e Amigos von 9. bis 11. Dezember allein treffen, ab Freitagabend haben wir eine gemeinsame inhaltliche Tagung vorbereitet. Der gemeinsame Titel lautet:
Kein Land in Sicht?
Brasiliens Agrarfrage im Zeichen des Klimawandels Weiterlesen
Ankündigung: VIII. Europäisches Treffen
der Freundinnen und Freunde der brasilianischen Landlosenbewegung MST, 9.-13.12.2009 in Leipzig
Erziehung und Bildung in der brasilianischen Landlosenbewegung, die Kampagne zur Zelluloseproduktion in Brasilien, die Sicht der Landlosenbewegung auf die internationale Solidarität und die aktuelle Situation der brasilianischen Landlosenbewegung im Kontext von Agrarpolitik und Klimawandel: dies sind die Schwerpunkte des diesjährigen Treffens der Freundinnen und Freunde der brasilianischen Landlosenbewegung MST. Weiterlesen
Eukalyptus-Großplantagen
Von Via Campesina – Rio Grande do Sul – 2006, zusammengefasst von Gislene Lima, November 2009. Für KoBra aus dem brasilianischen Portugiesisch von Sylvia Meyer
Um die Bedrohung von Mensch und Umwelt durch Eukalyptusmonokulturen zu verstehen, ist es notwendig zu wissen, wie und warum sie in Brasilien eingeführt wurden.
MST erneut unter Beschuss
für KoBra von Kirsten Bredenbeck, September und November 2009
Anfang September wartete das brasilianische Wochenmagazin Veja mit der Titelgeschichte “Im Geldschrank der MST” auf; das Journal O Globo und die Zeitung Estado berichteten ausführlich über den Artikel. Veja habe Zugang zu den Bankdaten von vier Organisationen erhalten, die sie als finanziellen Arm der MST ausgemacht hat. Weiterlesen
Ökologische Landwirtschaft in den Agrarreformgebieten
des MST im Norden von Minas Gerais: Herausforderungen und Möglichkeiten
Von Tatiana Gomes, MST Minas Gerais, November 2009, für KoBra aus dem brasilianischen Portugiesisch von Jürgen Stahn.
In Brasilien steht eine Agrarreform heute nicht mehr auf der Agenda nationaler Vorhaben und ist noch weniger Bestandteil von Regierungsprogrammen.
Aus der Verbindung zwischen internationalem Finanzkapital und dem Großgrundbesitz entstand das Agrobusiness, die agroindustrielle Landwirtschaft. Deren Folge ist eine neuartige Produktionsweise, der großflächige Anbau von Rohstoffen für agroindustrielle Produkte. Dafür sind die Mechanisierung der Produktionsprozesse sowie der Einsatz von Agrochemikalien und von gentechnisch verändertem Saatgut in der Landwirtschaft unabdingbare Voraussetzung.
Aktualisierung der Produktivitätszahlen
Für KoBra von Kirsten Bredenbeck, September 2009
Mitte August kündigte Lula eine Aktualisierung der Produktivitätszahlen für Latifundien an, die ab 2010 gelten soll, und forderte die beiden Minister für Agrarentwicklung und für Landwirtschaft auf, hierzu eine interministerielle Verordnung zu erlassen. Latifundien, die den Produktivitätszahlen zufolge als unproduktiv eingestuft werden, können in Brasilien enteignet werden. Bei aktuelleren Produktivitätszahlen würden etliche Latifundien mehr als heute als unproduktiv gelten und damit für Landreformzwecke enteignet werden können. Nach Daten einer Studie des Landwirtschaftsministeriums, die es im Juli vorgelegt hatte, hat sich die Produktivität in Brasilien seit 1975 im Schnitt jährlich um knapp 3,7% erhöht, wobei der jährliche Produktivitätszuwachs in den letzten acht Jahren sogar knapp 5,6% betrug.